Die beiden Polizisten Mike und Brian werden auf eine brutale Räuberbande angesetzt. Während Brian den ganzen Tag nur an
Sex denkt, ist Mike der erwachsenere der
beiden und nimmt den Auftrag durchaus ernst. Als man glaubt einen Verdächtigen aufgespürt zu haben, beschließt man ihn zu
beschatten.
Also quartiert man sich im gegenüberliegenden Haus in die Wohnung einer nicht mehr ganz so sattelfesten Oma ein. Diese hält
Mike und Brian nach kurzer Zeit gar für
ihre beiden Enkel und schon fühlen sich die Cops fast wie zu Hause. Das liegt vor allem daran, daß sich Mike in die gegenüber
wohnende Wäschereibesitzerin verliebt
und Brian´s Libido durch die junge Tochter eines Kollegen angeregt wird, die er kurzerhand noch mit einquartiert hat. Nun kommt
ein richtiges Familienleben in der
Wohnung auf, so daß Mike sogar zum Sprecher der Wohnungseigentümer gewählt wird.
Doch irgendwann ist auch die schönste Zeit vorbei und die beiden Cops werden wieder mit der harten Realität ihres Berufes
konfrontiert. Durch einen Wasserschaden
wird man auf die unterliegende Wohnung aufmerksam. Dieses Domizil entpuppt sich als der gesuchte Unterschlupf der
mordenden Räuberbande. Da Oma aber
besonders gastfreundlich ist, hat man die Killer plötzlich mit am Mittagstisch sitzen.
Auf formaler Ebene hat Regisseur Wilson Yip alles richtig gemacht. Visuell ist Bullets Over
Summer sehr schön anzusehen.
Insbesondere in den fabelhaften
Actionszenen wirkt der Film durch geschickten Einsatz von Schnitt und verschiedenen Kamerapositionen sehr dynamisch.
Allerdings kann man hier nicht von einem
Actionfeuerwerk sprechen, da sich diese Szenen nur auf den Anfang und das Ende beschränken.
In der restlichen Zeit wird teils typische, teils untypische Drama/Comedy-Kost geboten. Diese hochkommerzielle Mischung dürfte
nicht jedem zusagen und wirkt auch
nicht immer rund. Es sei aber erwähnt, daß die Comedy kaum in Kaspereien abdriftet, sondern sich Wilson Yip typisch im Bereich
des schwarzen Humors bewegt. Diese
Mischung funktioniert nicht immer ganz einwandfrei, so daß der Film stellenweise doch etwas zerfahren wirkt.
Tiefgreifende Charakterportraits sollte man hier ohnehin nicht erwarten. Viele Storyansätze wie z.B. Francis Ngs Krankheit werden
nur beiläufig erwähnt und schaffen es
so nicht den Zuschauer in irgendeiner Weise zu berühren. Seine besten Momente hat der Film in den gemeinsamen Szenen von
Francis Ng und Helena Law. Ihre Parts
haben die witzigsten aber auch die gefühlvollsten Dialoge. Gegen diese beiden Vollblutdarsteller bleiben Louis Koo und der Rest
der Besetzung dann auch relativ blaß.
Da es Bullets Over Summer aber nur darauf anlegt den Zuschauer neunzig Minuten zu unterhalten, wird das Klassenziel insgesamt
sehr wohl erreicht, denn langweilen tut
man sich hier nicht eine Sekunde. Obwohl ein sehr oberflächliches Buddymovie ist er durchweg unterhaltsam und kann ganz
besonders in den Actionszenen furios
unterhalten.
(S.G.)
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